Vergabekonforme Vergabe von Wach- und Sicherheitsdienstleistungen

Veranstaltungsdatum: 13.09.2018
Veranstaltungsort: Düsseldorf
Als Inhouse-Schulung verfügbar: Ja

Zielgruppe:
Mitarbeiter der öffentlichen Hand und öffentlicher Unternehmen (Vergabestellen, Gebäudemanagement) sowie private Unternehmen aus der Wach- und Sicherheitsbranche

Beschreibung:

In Deutschland werden immer noch ca. 90 Prozent der öffentlichen und privaten Aufträge nach dem „Billigstbieterprinzip“ vergeben. Mehr und mehr öffentliche und auch private Auftraggeber schreiben jedoch mit dem Ziel aus, das wirtschaftlichste und nicht das billigste Angebot heraus zu filtern. Das „Bestbieterprinzip“ unterstützt die Auftraggeber dabei. Es verlangt allerdings vom Anbieter umfangreiche Darstellungen, die je nach Güte der Darstellungen mit Punkten beurteilt werden.

Dieses Ausschreibungsverfahren dient Sicherheitsdienstleistern als Mittel, um sich gegen so genannte Billiganbieter bei Bestandskunden zur Wehr zu setzen. Für Auftraggeber stellt es ein ebensolches Mittel dar, um sich gegen Billiganbieter und damit einhergehende Probleme zu schützen. Das Seminar zeigt zum einen auf, worauf es bei der Erstellung der Ausschreibung und Prüfung der Angebote ankommt, um möglichst genaue Differenzierungen zu treffen und letztendlich den Zuschlag einem Unternehmen zu erteilen, mit dem es sich langfristig und vertrauensvoll arbeiten lässt. Zum anderen wird klar, worauf es für den Anbieter bei der Darstellung ankommt, um möglichst viele Punkte und letztendlich den Zuschlag zu erhalten.

Hohe Anforderungen an die Zuverlässigkeit und Qualifikation des Personals und deren Prüfung bzw. Bewertung im Rahmen der Ausschreibung können leicht zu Kollisionen mit den vergaberechtlichen Vorschriften führen. Eine saubere Trennung zwischen der Eignung der Unternehmen und dem eigentlichen Inhalt des Angebotes ist dabei unerlässlich. Jedoch wird diese strikte Trennung bei europaweiten Vergaben aufgeweicht. Hinzu kommen die tariflichen Anforderungen, wie sie insbesondere durch die tarifvertraglichen Regelungen sowie durch die einschlägigen landesrechtlichen Vergabegesetze gestellt werden. Weiterhin gelten seit dem 18.04.2016 im Zuge der letzten Vergaberechtsreform gravierende gesetzliche Änderungen für Wach- und Sicherheitsdienstleistungen.

Bei Auftragswerten von mehr als 750.000 € etwa wurden über das Instrumentarium der sozialen und anderen besonderen Dienstleistungen im EU-Bereich weitgehende neue und zeitangemessene Möglichkeiten hinsichtlich der Vergabe von Wach- und Sicherheitsdienstleistungen geschaffen, sofern diese vom Regelungsbereich (§ 130 GWB i. V. m. Anhang XIV der Richtlinie 2014/24/EU) erfasst sind.

Insgesamt ergeben sich unter anderem folgende Änderungen:
• Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb ohne Begründung
• vergaberechtsfreie Auftragsänderungen
• längere Laufzeit von Rahmenvereinbarungen
• Fristverkürzung im Vergabeverfahren
• Berücksichtigung von qualitativen Zuschlagskriterien
• keine Bekanntmachungspflicht im speziellen Fall

Vor allem die Möglichkeit, ein Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb (§ 17 VgV) durchzuführen, eröffnet der Vergabestelle weiteren Gestaltungsspielraum – etwa in Bezug auf die Umsetzung innovativer Sicherheitsaspekte, Kostenreduzierung oder Personaleinsparung.

Nicht zu vernachlässigen ist ebenfalls die im Jahr 2017 begonnene umfassende Reform im Unterschwellenbereich: Die VOL/A 2009 wird wohl aufgehoben werden, so dass sich Vergaben in diesem Bereich dann nach der Unterschwellenvergabeordnung (UVgO) richten mit einer Vielzahl neuer Regelungen.

Damit wird eine Vielzahl von neuen Regelungen eingeführt, die weitere tiefgreifende Auswirkungen auf das Vergabeverfahren haben; unter anderem werden auch hier die Regelungen der sozialen und anderen besonderen Dienstleistungen eingeführt.

Im Rahmen der Veranstaltung werden diese sowie weitere typische Problemfelder bei der Vergabe von Wach- und Sicherheitsdienstleistungen, insbesondere unter Berücksichtigung der DIN 77200 und des Bestbieterprinzips, praxisgerecht aufbereitet, thematisiert und diskutiert.

Das Seminar vermittelt somit die erforderlichen Kenntnisse für eine rechtssichere und erfolgreiche Durchführung von bzw. Beteiligung an Ausschreibungen von Wach- und Sicherheitsdienstleistungen.

Kosten: 350,- € zzgl. 19% USt. je Teilnehmer/in inklusive Tagungsunterlagen, Verpflegung während der Tagung und Pausengetränken.

(Mitglieder eines Verbandes für Sicherheit und Wirtschaft zahlen einen ermäßigten Preis von nur 300,- € zzgl. USt.)

Anlagen:

Anmelde-Flyer_Wach-und Sicherheit_2018_0






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