Die nationale und europaweite Vergabe von Bauleistungen nach der neuen VOB/A 2019 im Überblick (Webinar)

Veranstaltungsdatum: 03.09.2020
Veranstaltungsort:
Als Inhouse-Schulung verfügbar: Ja

Zielgruppe:

Das Online-Schulungsangebot richtet sich insbesondere an Beschäftigte in der öffentlichen Verwaltung sowie öffentlicher Unternehmen (Submissions-, Vergabestellen sowie Bauverwaltung) sowie Mitarbeiter*innen beratender Ingenieur- und Architektenbüros und privater Unternehmen, die sich an Vergabeverfahren beteiligen möchten



Beschreibung:

Am 19.02.2019 wurde die neue VOB/A 2019 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Im Rahmen der Novellierung wurde die VOB/A an das Vergaberechtsregime der Liefer- und Dienstleistungen angenähert. Die VOB/A 2019 ist ausweislich des Erlasses vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat von den öffentlichen Auftraggebern (auf Bundesebene) seit dem 01.03.2019 anzuwenden.
Auf Länderebene bedarf bzw. bedurfte es für das Inkrafttreten hingegen Abänderungen der Verwaltungsvorschriften bzw. der Landesvergabegesetze, sofern diese keine dynamischen Verweise auf die jeweils gültige Fassung der VOB/A beinhalten bzw. beinhielten.

Öffentliche Auftraggeber stehen unter dem ständigen Druck einer möglichst wirtschaftlichen und reibungslosen Realisierung ihrer Bauprojekte. Die entscheidenden Weichenstellungen hierfür ergeben sich jedoch nicht bereits erst bei der Durchführung der Bauverträge, sondern sind bereits bei deren Vergaben vorzunehmen. Fehler oder Versäumnisse bei der Vergabe von Bauleistungen haben nicht selten erhebliche Auswirkungen auf die spätere Auftragsausführung. Bauliche Verzögerungen, Nachtrags- und Gewährleistungsstreitigkeiten sowie Fördermittelverluste sind oftmals die zwingende Folge. Bieter müssen ebenso Detailwissen über die neuen Vergabevorschriften haben, um Angebotsausschlüsse zu vermeiden und Bieterstrategien zu beherrschen.

Das Seminar vermittelt die erforderlichen Kenntnisse, für eine vergaberechtskonforme Durchführung von bzw. Beteiligung an Vergabeverfahren nach der VOB/A 2019, insbesondere unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf den späteren Bauauftrag. Schwerpunktmäßig werden die Neuerungen der VOB/A 2019 behandelt. Dabei werden sowohl Parallelen als auch die Unterschiede zum Oberschwellenrecht aufgezeigt. Die Vorbereitung und der Ablauf des gesamten Vergabeverfahrens werden anhand typischer Fehler- und Risikoquellen unter Einbeziehung der Neuerungen der VOB/A 2019 und der aktuellen Rechtsprechung dargestellt. Im Fokus des Seminars stehen darüber hinaus die Erstellung der Vergabeunterlagen, der rechtssichere Umgang mit Formularen und die Durchführung der Angebotswertung sowie die Vermeidung von Fehlern bei der Angebotserstellung.

Schulungsprogramm:

1) Einführung

  • Strukturierung des Bau-Vergaberechts
  • Definition der Bauleistung
  • Allgemeine vergaberechtliche Grundsätze
  • Ermittlung des Auftragswertes (EU-Schwellenwerte)

2) Die Vorbereitung des Vergabeverfahrens

  • Grundsatz der losweisen Vergabe
  • Wahl der richtigen Verfahrensart
  • Zulassung von Nebenangeboten und die Definition von Mindestanforderungen
  • Festlegung von Eignungskriterien
  • Festlegung von Zuschlagskriterien und ihrer Gewichtung

Die Leistungsbeschreibung

  • Eindeutige und erschöpfende Beschreibung der Leistung
  • Technische Spezifikationen
  • Grundsatz der Produktneutralität
  • Einbeziehung der VOB/B
  • Besondere und Zusätzliche Vertragsbedingungen

3) Die Durchführung des Vergabeverfahrens

  • Vergabebekanntmachung
  • Der Umgang mit Bieterfragen
  • Nachträgliche Änderung der Leistungsbeschreibung durch den AG
  • Submission der Angebote
  • Formale und inhaltliche Angebotsprüfung (u. a. verspätete Angebote, fehlende Erklärungen und Angaben, fehlende oder unklare Preisangaben, unzulässige Änderung der Verdingungsunterlagen)
  • Preisprüfung (u. a. Auskömmlichkeit und Angemessenheit des Preises, Mischkalkulation, Aufklärungsverlangen des AG)
  • Ermittlung des wirtschaftlichsten Angebots
  • Wertung von Nebenangeboten
  • Wertung von Preisnachlässen

4) Die Zuschlagserteilung

  • Informations- und Wartepflicht des AG
  • Unwirksamkeit des Vertrages
  • Ablauf der Angebotsbindefrist und die Folgen
  • Änderungen im Auftragsschreiben

Aufhebung der Ausschreibung

  • Aufhebungsgründe
  • Rechtmäßigkeit der Aufhebung
  • Aufhebung der Aufhebung
  • Rechtsfolgen

5) Dokumentation

  • Allgemeine Anforderungen
  • Wesentliche Verfahrensschritte
  • Folgen einer mangelnden Dokumentation

Rechtsschutzmöglichkeiten

  • Rügeobliegenheit des Bieters
  • Nachprüfungsverfahren bei EU-Vergabeverfahren
  • Einstweiliger Rechtsschutz bei nationalen Vergabeverfahren
  • Schadensersatzansprüche

Teilnahmegebühr und Anmeldung:

199.- EUR zzgl. USt. je Termin

Anmeldungen müssen vor dem Schulungstag per E-Mail oder Fax zugesendet werden. Email: info@clp-akademie.de, Fax 030 / 54 90 872-99. Sie erhalten eine Bestätigung der Anmeldung nach deren Zugang und Zugangsdaten 2 Tage vor der Veranstaltung unmittelbar. Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen der CLP Akademie, abrufbar unter https://clp-akademie.de/wpdata/agb/.

Uhrzeit

9:00 – 13:30 (inkl. 30 Min. Pause)

Dokumente:






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